In Neuseeland wurde in rund tausend Arztpraxen über ein Jahr lang beobachtet, wie lange im Wartezimmer bereit liegende Zeitschriften allen Patienten zur Verfügung standen oder entwendet wurden. Die Ergebnisse dieser Studie wurden kürzlich im British Medical Journal veröffentlicht. Dabei zeigte sich ganz deutlich, dass Patienten insbesondere Klatsch-Zeitschriften unerlaubterweise mitgehen lassen. Auch aktuelle Mode- und Lifestyle-Magazine wurden besonders häufig entwendet. Weniger attraktiv waren offenbar politische Journale und als langweilig empfundene Fachzeitschriften aus dem Bereich Geografie, Wirtschaft und Technik. Der Studie zufolge verursacht der Schwund im Wartezimmer den Praxen im Jahr eine – je nach Menge und Art der ausgelegten Publikationen – finanzielle Zusatzbelastung im bis zu vierstelligem Bereich. Eine Umfrage eines deutschen Fachjournals ergab zudem, dass auch Bücher, Kinderspielzeug, Seifenspender und andere für die Patienten bereitgestellte Produkte unerlaubterweise aus dem Wartezimmer entwendet wurden. Resümee der Neuseeländischen Studie: Arztpraxen sollte möglichst langweilige Publikationen zur Verfügung stellen.